Die Haben Lieferprobleme
Leider ist DHL omnipräsent und man hat kaum Möglichkeit einen anderen Lieferdienst zu wählen. Falls es geht, tue ich das jedoch gerne. Denn DHL geht für mich so irgendwie gar nicht.

Meine Definition der Abkürzung "DHL" ist "Die Haben Lieferprobleme". Heute: mal wieder. Mal wieder.
Ja, zweimal. Denn wieder einmal hat eine Paketzustellung auch im zweiten Anlauf "leider" wieder nicht funktioniert.
Ausreden über Ausreden
Was mich dabei besonders nervt, ist die Variabilität der Ausreden. Da war zum Beispiel einmal die Ausrede, dass ein möglicher Grund für das nicht ausgelieferte Paket ein nicht befahrbare Straße gewesen sei.
Merkwürdig, als ich morgens wegfuhr, war der Weg durchaus befahrbar, ebenso, als ich nachmittags wieder nach Hause kam. Da muss doch tatsächlich zwischendurch jemand den Weg unfahrbar beschädigt UND wieder repariert haben! Oh Wunder!
Oder die Ausrede, dass der Empfänger unbekannt verzogen sei oder die Türklingel ... Ne, ist klar. Ich wohne da seit knapp 50 Jahren und meine Türklingel habe ich in der Zeit auch nicht großartig geändert. Meine Name steht da immer noch drauf - hat sich ja auch nicht geändert!
Immerhin habe ich das Paket dann im vierten Zustell"versuch" dann tatsächlich bekommen!
Verspätet vs. "zu früh"
Genauso unerfreulich wie das so oft vorkommende "leider verspätet" ist auch genau das Gegenteil: wenn man ein Paket erwartet und entsprechend dafür sorgt, dass es auch entgegen genommen werden kann - zu dem Datum, zu dem es angekündigt wurde - und es dann auf einmal heißt: "Sie hatten geplant? Tja, Schade. Wir werfen gerade Ihre Planung über den Haufen!"
Ganz ehrlich? Was soll so eine blöde Mitteilung gegen 9 Uhr vormittags, dass mein Paket plötzlich einen Tag früher als geplant um 12 Uhr schon ankommt? Da bin ich auf der Arbeit!
Nicht nur, dass ich natürlich diese E-Mail nicht lesen kann, weil ich nicht auf der Arbeit bin um meine privaten E-Mails zu lesen. Auch: was nützt mir diese Information? Glauben die, dass ich mir jetzt spontan einen halben Tag Urlaub nehme und nach Hause fahre um das Paket in empfang zu nehmen?
Packstation
Ein Spiel, was ich ebenfalls nicht mehr mitmachen werde ist die "Packstation". Ein anderes Mal sollte mir ein Paket zugestellt werden, aber man hat mich "leider nicht angetroffen" und hielt es nicht für nötig, einen zweiten Zustellversuch zu unternehmen. Also sollte ich zur Packstation fahren und mein Paket selbst abholen. Das werde ich nicht mehr machen. Ich zahle Porto dafür, dass es mir zugestellt wird und nicht, dass ich es mir holen darf. Das gibt dann halt zukünftig ein "Storno": Paket nicht angekommen, ich will mein Geld zurück. Bestell ich halt neu.
30.000 Packstationen: DHL will, dass man Pakete selbst abholt
Das ist natürlich das Beste: der Kunde wird überhaupt noch nicht einmal angefahren, sondern holt sich sein Paket einfach direkt selbst an der Packstation ab. Spart Personal und Geld. Dann haben die Aktionäre einen noch größeren Gewinn! Zu mindestens wäre das ein Träumchen für DHL!
Der nächste Schritt ist klar: es gibt auch keine Packstationen mehr, der Kunde kann gefälligst in das Verteilzentrum fahren, um sich seine Pakete abzuholen. Dann spart DHL die teuren Packstationen und den aufwändigen Weg dahin.
Zu guter Letzt holt der Kunde sein Paket einfach selbst direkt beim Lieferanten ab. Dafür würde DHL dann aber auch 30% Rabatt gewähren!?
Aktienkonzern
In einem Forum hatte ich mal nachgefragt, ob es nur mir so geht oder ob andere auch solche Probleme mit DHL haben. Und sie haben teilweise auch solche Probleme. Ein Grund dafür, den ein Forumsteilnehmer äußerte, klingt für mich sehr plausibel: DHL ist ein knallharter Aktienkonzern und es geht primär auf biegen und brechen darum die Aktionäre glücklich zu machen und um Boni für die Chefetage. Um die Kunden, die eigentlich das Geld bringen geht es - wie inzwischen bei vielen Aktienkonzernen - kaum noch. Fast könnte man meinen, dass Aktien mehr Geld bringen als die Dienstleistung oder das Produkt der Unternehmen selbst.
Von daher geht es auch um Kennzahlen für die Aktionäre, die zeigen wie gut man ist. Da muss "alles stimmen". Und wenn es Probleme gibt, dürfen die nicht an einem selbst liegen, wie z. B. zu wenig Personal. Nein, dann müssen fadenscheinige Ausreden her, damit man zeigen kann: liegt nicht an uns - bei uns ist alles perfekt!
Liegt statt dessen z. B. daran, dass jemand seine Türklingel nicht beschriftet hat. Oder umgezogen ist. Oder der Weg nicht befahrbar war.
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